Zukunftswerkstatt geht in die nächste Runde

Zur Fortsetzung der Jahreshauptversammlung des Partnerschaftsverein Biberach e.V. (PV) fand wieder eine ordentliche Anzahl Mitglieder den Weg ins TG-Heim, um an diesem Abend ausführlich über die Vorschläge der Zukunftswerkstatt Partnerschaftsverein“ (ZuPa) zu diskutieren. Die ZuPa hatte in den vergangenen Monaten Vorschläge erarbeitet, wie der PV zukunftsfähig gemacht werden kann – damit seine Ziele weiter Anklang finden und ausreichend Engagierte eingebunden werden, um auch den anstehenden Generationenwechsel zu vollziehen. Denn der PV darf und will sich nicht auf den Erfolgen seiner Arbeit ausruhen, sondern muss die Weichen dafür stellen, dass es weiterhin lebendige Städtepartnerschaften in Biberach gibt.
  Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Wolfgang Grimm wurde in der von Holger Kniep moderierten Versammlung lebhaft und konstruktiv über die Vorschläge der ZuPa diskutiert und darüber abgestimmt, welche Themen nun bis zur nächsten Jahreshauptversammlung durch die ZuPa weiter ausgearbeitet werden sollen, und die dann in 2017 zur finalen Abstimmung und anschließenden Umsetzung vorliegen sollen.

  Im ersten Teil wurden Grundsätze diskutiert, die teils bereits so gelebt werden, sich aber bisher nicht so bzw nicht so umfassend in der Satzung wiederfinden. Neben der Satzung soll ein neu zu erstellendes Leitbild die Aktivitäten des PV beschreiben. Dazu gehört, dass der PV die Partnerstädte verstärkt im Zusammenhang mit den jeweiligen Ländern sieht; der PV beschäftigt sich mit den Themen Völkerverständigung und Europa, wobei künftig noch mehr das europäische Zusammenwirken auf kommunaler Ebene gefördert werden soll; sowie der Vorsatz, dass der PV verstärkt themenbezogen mit anderen Organisationen zusammen arbeitet.
   In der Vorlage der ZuPa war das Thema „Flüchtlingsarbeit“ missverständlich formuliert. Es wurde klargestellt, dass der PV keine Doppel- oder Parallelstruktur zu Migranten- und Flüchtlingsunterstützungsorganisationen aufbauen will und wird. Vielmehr geht es um die Einbeziehung der hier lebenden Menschen, und auch dieser Bevölkerungsgruppe. Nach einer lebhaften Diskussion wurde mehrheitlich beschlossen, Flüchtlinge bzw. Flüchtlingsbetreuung nicht als eigenständiges Thema hervorzuheben. Der PV wird es sich aber zur Aufgabe machen, mehr Menschen mit Migrationshintergrund einzubeziehen.
 
Kontrovers wurde der Vorschlag diskutiert, den PV umzubenennen. Dagegen spricht, dass der Partnerschaftsverein in Biberach unter diesem Namen eine etablierte Größe ist. Für eine Umbenennung spricht u.a., dass es immer wieder zu Missverständnissen kommt und der Partnerschaftsverein für Unbedarfte als Partnervermittlung verstanden wird, die Städtepartnerschaften also nicht sofort erkannt werden. Der vorliegende Vorschlag aus der ZuPa für einen neuen Namen wurde zwar mehrheitlich abgelehnt, die ZuPa aber mit knapper Mehrheit beauftragt, weiterhin Namensvorschläge zu sammeln und im nächsten Jahr zur Diskussion und Abstimmung zu stellen. Danach soll, bezogen auf die Erweiterung der Satzung und des Leitbilds ein Slogan und Logo entwickelt werden.
  Für die zukünftige Arbeit soll verstärkt betont werden, dass der PV für alle Ziel- und Altersgruppen da ist, für Kinder, Jugendliche, Familien, das „Mittelalter“, Senioren, Migranten, Menschen mit Behinderung, usw. (wobei die Reihenfolge der Nennung ohne Bewertung zu verstehen ist!), und diese Gruppen bewusster einbezogen werden. Insbesondere die Jugendarbeit soll verstärkt werden, und ein „Ausschuss für Jugend“ als Querschittsfunktion mit Sitz und Stimme im Vorstand eingerichtet werden.
   Zudem wird für die Zukunft erwartet, dass mehr Aktivitäten in Form von „Projekten“ durchgeführt werden. Dazu soll die Position eines Projektbeauftragten geschaffen werden, die auch an prominenter Stelle bei einem Vorstandsmitglied verortet werden kann.
  Als vierter Themenkomplex wurden Ideen zur zukünftigen Organisationsstruktur diskutiert, wobei die bestehende Struktur mit Vorstandschaft und Ausschüssen für gut befunden wurde.  Neben der bereits vorgeschlagenen Erweiterung um „Jugend“ und „Projekte“ wurde seitens der ZuPa vorgeschlagen, den Vorstand zukünftig durch eine hauptamtliche Kraft zu entlasten. Eine erste Schätzung ergab, dass eine 450 €-Kraft den Verein rund acht- bis neuntausend Euro pro Jahr kosten würde. Nach kurzer und intensiver Diskussion wurde auch dieser Punkt mit deutlicher Mehrheit an die ZuPa zur weiteren Ausarbeitung zurückgegeben.
  Die ZuPa wird sich nun nach dem positiven und eindeutigen Votum der Mitgliederversammlung an die Arbeit machen, die Vielzahl der Themen auszuarbeiten, um sie im Frühjahr 2017 zur abschließenden Diskussion und Abstimmung vorzulegen.  
(hbs)

Die Beschlüsse der Mitgliederversammlung vom 25.04.2016:
2016-04-25_ZuPa_Beschlussergebnis_MV.pdf