Stimmen aus unseren Partnerstädten zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

Weihnachtsfeuerwerk im französischen Valence

Für einen Bericht in der Schwäbischen Zeitung haben wir Stimmen aus unseren Partnerstädten zum zweiten Weihnachten und Jahreswechsel in Zeiten der SARS-CoV-2-Pandemie eingeholt. Leider gab es keine Rückmeldung aus Telawi und Valence.
Der Bericht in der Schwäbischen Zeitung erschien am 28.12.2021 und ist bei „SZ plus“ abrufbar (https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-biberach/biberach_artikel,-so-ist-die-situation-in-den-biberacher-partnerstaedten-zum-jahreswechsel-_arid,11452201.html).

Hier die bei uns eingegangenen Rückmeldungen:

Aus Asti:

Simona Bottero, Stadt Asti, Ansprechpartner für Tourismus und Städtepartnerschaften:

In Asti erhöht sich die Inzidenz leicht, die Hospitalisierungsrate ist gleichbleibend. Bis 15. Januar braucht man für Restaurants den Greenpass (Impfnachweis), aber keinen Test. Antigentest sind für die Arbeit wichtig. Die Regelungen für Weihnachten und Silvester sind noch nicht klar, man wird sehen, wie es weitergeht.

Maurizio Mela, erster Vorsitzender der Associazione Asti in Amicizia:

In Asti gibt es mit Corona momentan keine großen Probleme, es ist genügend Impfstoff da, jeder erhält einen Termin und es sind nur wenige, die sich nicht impfen lassen. Er selbst hat die dritte Impfung schon erhalten. Für Silvester und die kommende Zeit hat er noch keine Pläne, man wird sehen.

Silvia Binello, die stellvertretende Vorsitzende:

Die ganze Familie ist bereits zum dritten Mal geimpft. Sie sind aber nach wie vor sehr vorsichtig und schränken die Kontakte ein. Für Weihnachten hofft sie, mit ihrer Schwester und Nichte feiern zu können.

Alle richten herzliche Grüße an alle Bekannten in Biberach aus und hoffen darauf, dass man sich im kommenden Jahr wiedersehen kann, momentan ist aber noch alles im Unklaren.

Corso Alfieri in Asti mit Weihnachtsbeleuchtung
(Foto: H.-B. Sick)

Von Guernsey berichtet Tom Remfrey, der frühere Vorsitzende der Deportierten:

Er meint, ein für viele wichtiger Brauch ist es, wenn in St. Peter Port der Weihnachtsmann die üppige Weihnachtsbeleuchtung einschaltet. Dieses Jahr war dies am 30. November und der Weihnachtsmann kam mit einem großen roten Feuerwehrauto. Die Kinder dürfen dem Weihnachtsmann Briefe übergeben.
In St. Sampson hat dieses Jahr der Weihnachtsmann die Lichter im Homeoffice angeknipst 😊.
Als Weihnachtsessen gibt es in der Familie von Tom traditionell Truthahn, gefüllt mit Brätfüllung, dazu Rosenkohl, geröstete weiße Rübchen und zum Nachtisch natürlich Christmas Pudding mit Brandybutter.
Tom Remfrey geht ihm soweit ordentlich, aber seine Augen lassen sehr nach. Er ist inzwischen fast blind. Er grüßt alle Freunde in Biberach und wünscht frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.

Das Foto zeigt den „Tree of Joy“, der am Kreisverkehr beim Hafen steht und bis weit auf das Meer hinaus zu sehen ist. Foto: Chris Betley.

Aus der polnischen Partnerstadt Schweidnitz/ Świdnica schreibt uns Grzegorz Szwegler:

Liebe Freunde aus Biberach!
Die Lage in Świdnica, was die Situation mit der Pandemie angeht, ist der in Biberach ähnlich. Dieselben oder fast identischen, disziplinierenden Regeln des tagtäglichen Lebens. Dieselben Probleme mit Menschen, die die Lage verharmlosen und wie kleine Kinder behaupten, dass es Covid-19 nicht gäbe. Dieselben tragischen Fälle, wo die Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters sterben. Welch ein Trauma. Eine wahre Tragödie der ganzen Gesellschaft. Es ist richtig ein wahres Problem, das alle Menschen und auch ganze Familien gleichzeitig zu teilen versucht. Heutzutage sterben in ganz Polen ca. 3.000 bis 3500 Menschen pro Woche!!! Sterben so wie in Deutschland hauptsächlich die Ungeimpften oder die, die parallel an anderen Krankheiten leiden und durch Covid-19 es nicht überstehen. Im Kreis Świdnica/Schweidnitz gab es letztens 95 neue Fälle der Infizierung. Dabei sind 11 Personen leider verstorben. Es ist alles weiter sehr traurig. Einzige Chance ist die Impfung. Prof. Marcin Drąg von der TU Wrocław (Breslau), der aus Świdnica stammt, hat durch seine Arbeit auch sehr hohe Verdienste im Kampf um Leben und Tod der Menschen. Er ist ein Mitglied des Wissenschaftler Thinktanks, der sich direkt mit Impfungsbeschaffung beschäftigt. Wir sind sehr stolz auf Ihm, da wir wissen, dass die Impfung eine wahre Rettung und gleichzeitig Gottesgabe ist.
Leider unsere Partnerschaft wurde durch diese Maßnahmen, die mit der Corona-Pandemie im direkten Zusammenhang stehen, richtig betroffen. Trotzdem bemühen wir uns sehr ununterbrochen unsere Arbeit fortzusetzen. Der Pandemie zum Trotze…
Es gibt aber dieses Jahr auch viel Gutes zu berichten. Wir haben zusammen mit Stadt Biberach einen on-line Workshop der Architekten am 25. Juni durchgeführt, an dem alle Biberacher Partnerstädte teilgenommen haben. Wir wurden als Partnerschaft auch an der Konferenz in Bad Muskau (2.-3.09.2021) präsent, bei der ich, Grzegorz Szwegler, einen Vortrag zum Thema der Partnerschaft hielt, die als Musterpartnerschaft für Gemeinden und Städte Sachsen und Niederschlesien und als Beispiel der guten Praktika diente. Absolute Krönung dieses Jahres war die Visite des deutschen Botschafters Herrn Arndt Freytag von Loringhoven am 16. September. Ein der wichtigsten Themen des Gesprächs war die Partnerschaft mit Biberach und die gemeinsamen Aktivitäten im Bereich der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und Freundschaft. Eine sehr wichtige, fruchtbare und hochrangige Visite, da Herr Botschafter Loringhoven auch vice-Vorsitzender der NATO und BND mal war.
Liebe Freunde aus Biberach, es ist leider uns aus bekannten Gründen nicht gelungen nach Biberach zum Weihnachtsmarkt mit Regionalprodukten aus Niederschlesien zu kommen. Es ist natürlich sehr schade. Wirklich wichtig ist aber dabei, dass wir gesund bleiben. Noch nie war der Spruch – „Bleib gesund und munter“ – so buchstäblich von Bedeutung. Wir wünschen Euch deshalb vor allem Gesundheit, Frohe Weihnachten und guten Rutsch ins Neue Jahr 2022.

Aus dem britischen Tendring District

Die Gedanken von Sue Sharp zum 2. Covid Jahr:
Ich habe gelernt geduldig zu sein und mich an Enttäuschungen zu gewöhnen. Das wichtigste waren Familien und Freunde. Ich habe es vermisst zu reisen um Freunde und Familie in anderen Ländern zu treffen.
Ich hege große Bewunderung für die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, die überlastet und manchmal am Rande der Belastungsgrenze sind, aber dennoch ihre Arbeit weiterführen.
Beeindruckt hat mich auch die Art und Weise, wie sich Gemeinschaften zusammengetan haben, um bedürftigen Menschen zu helfen, indem sie Kontakt zu ihnen halten und für sie einkaufen gehen.
Nächstes Jahr erhoffe ich mir mehr Freiheit, um nach Europa und Australien zu reisen und meine Familie zu sehen, die ich seit über zwei Jahren nicht mehr gesehen habe.

Judith Walton schickte uns ihre persönlichen Beobachtungen, so wie sie es wahrnimmt:
Es ist traurig zu wissen, dass der Christkindlesmarkt wieder abgesagt werden musste, obwohl wir die Gründe dafür verstehen. Es ist gut, dass ihr einige englische Waren zum Verkauf bekommen habt – besonders die Marmelade mit Whiskey. Der Charity-Markt in Clacton fand bereits im November statt und war gut besucht – allerdings vermisste ich den Stand unserer Partnerstädte.
Hier scheint sich die Omicron-Variante von Covid 19 schnell auszubreiten, und wir müssen an Orten, an denen sich Menschen versammeln – wie in Geschäften, Restaurants und Theatern – Masken tragen. Wir beobachten, dass die Geschäfte nicht mehr so voll sind und dass Reservierungen für Restaurants storniert werden. Es scheint, dass mehr Autos auf den Straßen unterwegs sind, vielleicht weil die Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel meiden. Uns wird geraten, vorsichtig zu sein, Masken zu tragen, uns häufig die Hände zu waschen und Abstand zu anderen Menschen zu halten. Immer mehr Menschen lassen sich impfen und werden ermutigt, die dritte Auffrischungsimpfung zu erhalten.
In den Geschäften und auf den Straßen sieht es recht festlich aus, Lichterketten und Dekorationen wurden angebracht, aber wir alle sind unsicher, wie es weitergehen wird. Wir hoffen, dass wir Weihnachten mit unseren Familien verbringen können.
Wir haben so viele schöne Erinnerungen an den Biberacher Weihnachtsmarkt und all unsere Freunde dort. Wir wünschen euch allen ein frohes Weihnachtsfest und hoffen und beten, dass 2022 ein besseres Jahr für uns alle wird.

Und Richard Polom schreibt:
Hier ist eine sehr kurze Zusammenfassung unseres Jahres – wenn es überhaupt möglich ist, ein solches Jahr zusammenzufassen!
2021 war für uns ein weniger schwieriges Jahr als 2020, vor allem dank eines breit angelegten Impfprogramms, das den Menschen mehr Zuversicht gegeben hat, ein wieder etwas normaleres Leben aufzunehmen. Dennoch waren die Dinge alles andere als normal. Das ganze Jahr über kam es zu Engpässen bei Produkten und Dienstleistungen, und viele Unternehmen hatten Schwierigkeiten, Personal im normalen Umfang zu finden, so dass es nicht ungewöhnlich war, dass es in Urlaubsgebieten nur eingeschränkt Cafés, Bars und Restaurants gab. Reisen aus dem Vereinigten Königreich nach Übersee waren schwierig und zu leicht konnten wir unsere Buchungen und alle unsere Hoffnungen verlieren! Dies war der Anlass für uns, ein Wohnmobil zu kaufen und das Vereinigte Königreich so weit wie möglich zu erkunden, was eine sehr schöne Abwechslung war. Trotz allem konnten wir Freunde und Verwandte viel öfter treffen, was uns sehr geholfen hat. Jetzt, wo sich das Jahr dem Ende zuneigt, fürchten wir wohl alle, dass es eine Wiederholung in 2022 geben könnte, und hoffen, dass sich endlich etwas ändert. Wir wünschen euch allen ein frohes und sicheres Weihnachtsfest und freuen uns darauf, wieder an der Städtepartnerschaft teilzunehmen.

Zuhause bei Familie Polom (Foto: privat)