Intensive Tage im Piemont: Biberacher reisten zu einem Kochkurs nach Asti

Intensive Tage in und um Asti erlebte eine Gruppe Biberacher bei einer Reise nach Asti, Biberachs italienische Partnerstadt, die mit Kochkurs, Kultur, Küche, Weinkeller und herrlicher Landschaft viel Abwechslung bot – trotz teilweise heftigen Regens.

Die untereinander befreundeten StäPa-Mitglieder, die an den angestammten Terminen der bisherigen, vom Asti Ausschuss im Verein Städte Partner Biberach (StäPa) organisierten Kochkurse bislang nie Zeit hatten, haben in Eigeninitiative diese Reise nach Asti samt Kochkurs organisiert. Es dürfte die erste Gruppe gewesen sein, die seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie Biberachs italienische Partnerstadt besuchte. Die Pandemie war auch immer spürbar: Nur mit Covid-Impfung war die Reise möglich, denn nur nach der Kontrolle des Impfnachweises und teilweise der Messung der Körpertemperatur, mit Maske und Abstandsregeln konnten Unterkunft, Restaurants, die Hotelfachschule usw. betreten werden. Aber wohl auch Dank der strikten Regeln waren die Inzidenzen im Vergleich zu Baden-Württemberg relativ niedrig.

In Asti war die Freude über den Besuch aus der deutschen Partnerstadt groß: so begann z. B. der Kochkurs ausnahmsweise am 1. November, auch in Italien ein Feiertag – eine große Wertschätzung gegenüber den deutschen Gästen. An drei Vormittagen wurden in der Hotelfachschule, der Scuola Alberghiera „Agenzia di Formazione Professionale delle Colline Astigiane“, jeweils ein mehrgängiges Menü zubereitet und anschließen mit großem Genuss verspeist. Chefkoch Gino Minacapilli lehrte den Freund*innen der piemontesisch-italienischen Küche, wie man u.a. Grissini und Focaccia, gebratene Garnelen mit Kichererbsencreme, Flan aus Cardy, Pasta Matagliati mit Kaninchenragout, Gnocchi mit Tomatensoße, Risotto mit Kürbis und Gorgonzola, Schweinefilet auf Caponata, Panna Cotta mit Birne in Rotwein, Tiramisù und luftigen Zitronenkuchen mit Crema inglese zubereitet. Mit seiner souveränen, professionellen und freundlichen Art in Verbindung mit seinem spitzbübischen Charme beeindruckte und begeisterte Gino alle seine „Schüler“. Nach den drei Vormittagen, die wie im Flug vergingen, überreichte Gino Minacapilli und Davide Rosa, der Direktor der Hotelfachschule, den Teilnehmern ein Zertifikat. Als kleines Dankeschön wurde dem Team der Schule oberschwäbisches Bier und Biberacher Pralinen überreicht. Für die Auszubildenden, die beim Spülen, Aufräumen und dem Servieren halfen, gab es ein Trinkgeld. Und bei der Scuola Alberghiera freut man sich schon auf die nächste Gruppe aus Biberach!

Selbstverständlich wurde auch Asti erkundet, es gab genügend Zeit zum Bummeln und Einkaufen. Bei einer Stadtführung gab es einen Überblick über die Geschichte der Stadt und der Region, und Bräuche und feste wie das berühmte Palio. Leider konnten bei der informativen 2-stündigen Führung nur einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten besucht werden, wie die Kirche San Secondo (in der auch die Paliotücher ausgestellt sind), die Kathedrale und das ehemalige jüdische Getto.

Auch abseits des Kochkurses fand die piemontesische Küche und die hervorragenden Weine, aber auch Sehenswürdigkeiten und die herrliche Landschaft viel Aufmerksamkeit. Freunde aus Asti organisierten Abendessen sowie einen Ausflug in die Hügel nördlich von Asti, dem basso Monferrato. Den ersten Halt gab es bei einer Weingenossenschaft mit einer geführten Tour durch die Keller, selbstverständlich mit anschließender Verkostung. Danach ging es nach Albugnano, wo das etwas im Tal versteckte Abbazia Santa Maria di Vezzolano, ein beeindruckendes Meisterwerk der Romatik, besucht wurde. Bei einer kurzweiligen Führung in deutscher Sprache wurde den Besuchern die Bedeutung des an der europäischen Kulturstraße Transromanica gelegenen Anlage, deren Ursprung auf das 8. Jahrhundert zurückgeht, erläutert. Weitere Ausflüge führten durch die farbenprächtige Hügellandschaft, die sich immer – bei Regen wie bei Sonnenschein eindrucksvoll präsentierte. Besichtigt wurde das Castello di Serralunga d’Alba aus dem 14. Jahrhundert, der berühmte Weinort Barbaresco samt Kellereibesuch und Weinverkostung, sowie da Städtchen Ovada und das Castello di Tagliolo, wo der Schlossherr selbst durch die Anlage führte und zum Abschluss köstliche Weine aus eigener Produktion, vor allem den dort berühmten Dolcetto, kredenzte. Die vereinzelten Regengüsse konnten die vielen wunderschönen Eindrücken nicht beeinträchtigen, und mit Wehmut wurde die Heimreise angetreten. Aber mit Sicherheit wird es ein Arrivederci geben!
(hbs)
Fotos: Hans-Bernd Sick