BREXIT – Meinungen aus Tendring am 22.06.2016 vor der Abstimmung

Joy Phillips, Vorsitzende der Tendring Twinning Association seit Mai 2016 
Der Tendring Twinning Association ist eine freiwillige, nicht politische Organisation, die zum Ziel hat, lokale und internationale Freundschaften zu fördern mit den Menschen, die in unserem Bezirk und in unseren Partnerstädten leben. Wir sind keine politische Vereinigung, daher äußert sich die TTA nicht zu politischen Themen. Die TTA wurde nach dem 2. Weltkrieg gegründet, um neue Beziehungen zwischen den Ländern aufzubauen und Freundschaften zu gewinnen, da alle Länder unter den Auswirkungen des Krieges litten. 
Aus den bitteren Verlusten, Hunger, den Ruinen des Kriegs entstand ein starker Wunsch nach Aussöhnung,  Frieden und Verständnis, der Baustein auf dem die Tendring Twinning Vereinigung basiert. Wir werden sehen, wofür die Menschen von GB sich entscheiden. Es ist eine demokratische Abstimmung und wir werden die Entscheidung respektieren müssen. Meiner Ansicht nach sind Partnerstädte wichtiger denn eh und je. Nicht nur um zu reisen und das schöne Essen zu genießen,  sondern um die Menschen dort kennenzulernen, die wir ansonsten nie getroffen hätten. Zu verstehen, dass wir alle unsere eigene Kultur und Bräuche haben, und obwohl wir diese nicht immer verstehen, lernen wir sie zu schätzen. Sollte GB aus der EU austreten, werden wir noch mehr daran arbeiten, die Brücken der Gemeinschaft, die seit dem Ende des Krieges gebaut wurden, die Beziehungen über Grenzen und Sprachen hinweg zu fördern und die bestehenden und neuen Freundschaften die ständig entstehen noch stärker zu vertiefen. Wir werden alle ermutigen, den Weg der Aussöhnung und des Friedens, den wir die letzten 71 Jahre gemeinsam gegangen sind, erfolgreich fort zusetzen.
Paul Sharpe, ehemaliger Vorsitzender der TTA:
Es ist schwierig  eine einfache Antwort auf die Frage nach dem Brexit zu geben. Ich wurde in meiner damaligen Funktion als Vorsitzender der Tendring Twinning Association vor ungefähr zwei Monaten von Sky News über dieses Thema befragt. Meine Antwort damals und auch heute noch ist, dass die Entscheidung über den Brexit keinen Einfluss auf die Städtepartnerschaft haben wird. Städtepartnerschaft hat nichts mit Politik zu tun und die guten Beziehungen mit unseren Partnerstädten werden weiterhin so gut bleiben wie sie sind. Meine Meinung ist, dass in unserer Gegend hier  die Bevölkerung überwiegend gegen  eine EU-Mitgliedschaft ist, aber es ist nicht möglich zu sagen wie viel Prozent der örtlichen Bevölkerung dies sind. Nach dem was ich gehört habe sind sie gegen die EU wegen der Immigration. Sie scheinen zu glauben,  dass das Thema Einwanderung mit dem Austritt aus der EU mit einem Schlag gelöst ist. Andere Faktoren wie zum Beispiel die Auswirkungen auf die Wirtschaft oder weitreichende Konsequenzen auf die Stabilität in Europa werden von vielen Anti-EU Vertretern als weniger wichtig angesehen.   Unabhängig davon welchen Standpunkt man einnimmt,  besteht  auch das Gefühl, dass sowohl Pro-als auch Kontra-EU Politiker Statistiken manipulieren und Vorhersagen machen, die nicht wirklich Hand und Fuß haben. Die Menschen wollen Fakten sehen. Unglücklicherweise gibt es diese nicht. Schließlich muss man sich die Frage stellen, ob es besser ist zu bleiben und zu versuchen, dass die EU für alle besser arbeitet oder die EU zu verlassen und zu hoffen, dass es dann besser sein wird. Ich habe auch das Gefühlt, dass Boris Johnson und Michael Gove die Kampagne dazu benutzen, ihre Chancen zu verbessern Parteivorsitzender der  Konservativen Partei zu werden. Wenn Großbritannien die EU verlässt, wird Cameron zurücktreten müssen und diese Lücke muss gefüllt werden. Mit der starken Position der UKIP, würde dies die Regierung nach rechts rücken. Im Augenblick scheint die Labour Party keine zuverlässige Alternative als Regierung zu sein.   
Colin Knight, langjähriges Mitglied der Tendring Twinning Association 
Meine Frau und ich sind entsetzt über die Brexit Offensive; offenkundige Lügen werden verbreitet in Form falscher Statistiken was unsere Zahlungen an die EU anbelangt. Der Schwerpunkt der Diskussionen wird auf eine zu erwartende Masseneinwanderung verlagert, um den Menschen  Angst einzujagen. Sie glauben, dass mit dem Austritt aus der EU mehr Kontrolle stattfinden wird. Obwohl der große und schnelle Zustrom von fremdsprachigen Personen zuweilen problematisch war, haben wir dies in der Vergangenheit stets gemeistert. Wir sind sogar stärker geworden durch unsere hart arbeitenden Migranten.   Wir denken, dass all unsere bisherigen  Anstrengungen, um in Europa eingebunden zu werden, wie zum Beispiel durch Städtepartnerschaften und Freundschaften, ebenso wie Handels- und Wirtschaftsbeziehungen durch diese Kampagne gefährdet werden. Wir denken, dass Leute wie Rupert Murdoch, der Medienmogul, hinter dem Großteil der panik schürenden Propaganda steckt um seine eigenen Ziele zu verfolgen. Mit dem Verbleib in Europa kann Großbritannien solchen Einflüssen und anderen transglobalen Mächten widerstehen, die die Rechte von normalen Bürgern angreifen.   
Judith Wolton, langjähriges TTA Mitglied sagt: Städtepartnerschaft ist nicht politisch, es bedeutet Freundschaft, Kultur und gegenseitiges Verstehen. Ich glaube, dass wir besser zusammen arbeiten können, wenn wir in der EU bleiben.  
John Wolton, langjähriges TTA Mitglied sagt: Es gibt so viele Gründe für und gegen eine EU Mitgliedschaft, so daß es schwierig ist, mit der verfügbaren Information die richtige Entscheidung zu treffen. Es ist wichtig, daß jeder zur Abstimmung geht, denn eine verlorene Stimme wirkt sich negativ aus. Wir sehen der Stabilität innerhalb der EU entgegen und dem Wohlstand für alle., entgegen und dem Wohlstand für alle. 

SkyNews befragte in Biberach wohnende Engländer zum BREXIT: