Bräuche zu Weihnachten in Polen – So feiern die Familien in unserer Partnerstadt Schweidnitz

Mit Weihnachten geht das Jahr der Polnischen Wochen des Städte Partner Biberach e.V. zu Ende. Im Dezember fand die letzte Veranstaltung statt, beim Biberacher Christkindlesmarkt wurden polnische Spezialitäten verkauft.

Zu guter Letzt die Frage: Wie wird in Polen, auch in unserer Partnerstadt Schweidnitz, Weihnachten gefeiert?

Wie bei uns ist Heiligabend und Weihnachten ein Fest, das in der Familie begangen wird. Niemand soll an diesem besonderen Tag ausgeschlossen und allein sein, deshalb wird am Tisch ein eingedeckter Platz für einen unerwarteten Gast freigehalten. Der leere Platz erinnert uns auch an diejenigen, die uns nahe standen und nicht mehr unter uns sind.

Unter das Tischtuch des festlich gedeckten Tisches wird eine Handvoll Heu gelegt. Das Heu symbolisiert die Armut, in der Jesus geboren wurde. Wie wird unser Leben aussehen? Ein Halm, der unter dem Tischtuch hervorgeholt wird, zeigt dies. Gerade bedeutet ein gutes Leben, gebrochen bedeutet Prüfungen, die wir zu bestehen haben.

Die Kinder beobachten gespannt den Himmel. Wenn der erste Stern erscheint, setzt sich die Familie an den Tisch. Die Tradition bezieht sich auf den Stern von Bethlehem, der den Heiligen Drei Königen den Weg zu Jesus gezeigt hat.

Das Teilen der Oblate: Der oder die Älteste im Kreis der Familie oder Freunde, die zusammen Heiligabend feiern, bricht die Oblate in so viele Teile, wie Menschen anwesend sind. Dann geht jeder reihum zu jedem, um sich gegenseitig gute Wünsche für das nächste Jahr zu sagen, wenn nötig auch um alte Streitigkeiten zu begraben. Es ist eine bewegende Atmosphäre. Die Tradition geht auf Jesus zurück, der das Brot mit seinen Jüngern geteilt hat.

Anschließend gibt es zwölf Speisen, die auf die zwölf Apostel zurückgehen und gemeinsam gegessen werden:

Barszcz (Rote-Beete-Suppe), Brotsuppe, Pilzsuppe, Piroggen mit verschiedenen Füllungen, Bigos, Kartoffeln, Broccoli, Karpfen und Heringe in verschiedenen Zubereitungen, Dörrobstkompott, Mohnkuchen oder Kutia, ein traditionelles Gericht des östlichen Grenzgebietes aus Mohnsamen, Nüssen, Honig und Weizen.